Grundannahmen und Schlüsselunterscheidung zu Werten in der Gewaltfreien Kommunikation

Hier findest du einen Auszug aus der zweiten Auflage des großen Praxisbuches zum Thema Werte:

 

Werte sind abhängig von Kulturen und Epochen, deswegen nicht universell. Es erscheint uns daher sinnvoll, Werte von Bedürfnissen abzugrenzen, auch wenn das nicht durchgängig in der GFK-Literatur geschieht. Da Werte nicht universell sind, kann es darüber auch zu Konflikten kommen.

Gleichzeitig konstituieren sich Gemeinschaften um Werte, z.B. Solidarität = Gewerkschaften, Demokratie = Parteien.

Anbei stellen wir dir hier die Schlüsselunterscheidung S 11 zur Inspiration zur Verfügung: (entnommen aus dem großen Praxisbuch zum wertschätzenden Miteinander):

 

Werturteil - moralisches Urteil

a) Werturteil:
Versuche ich herauszufinden, ob eine Aktion die Bedürfnisse aller im Blick hat?

b) Moralisches Urteil:
Beurteile ich die Handlung eines Menschen oder den Menschen selbst auf der Basis von richtig und falsch bzw. nach meiner Wertvorstellung, die ich für allgemeingültig halte?

 

 

Welche Erfahrungen hast du damit gemacht, Werte von Bedürfnissen und Strategien abzugrenzen? Teile deine Erfahrungen gerne mit uns. Schicke uns eine Mail oder hinterlasse einen Kommentar dazu. Wir freuen uns über den Austausch mit dir.

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Ursula von Gehlen (Montag, 14 August 2017 12:30)

    Liebe Irmtraud,
    Ich bin froh wie dankbar, dass ihr die Unterscheidung zwischen Bedürfnissen und Werten vorgenommen habt. Seitdem ich mich mit dem GFK intensiv beschäftige, habe ich die Abgrenzung für sinnvoll gehalten, zumal ich als Religionspädagogin mich mit der Frage, wie stehen Werte und Bedürfnisse zueinander, oftmals auseinandersetze. Nicht immer fand ich in GFK-Kreisen Zustimmung, sobald ich Werte von Bedürfnisse zu unterscheiden vornehmen und dies zur Klarheit für wichtig halte. - Ich denke, dass jemand, der einen Wert für sich als wichtig, stimmig, sinnvoll oder hilfreich erkennt, bereit ist, sich dafür so einzusetzen vermag, dass er Bedürfnisse (aktuelle, in dem Moment gerade in ihm da sind) zurückzustellen oder gar -wohl bewusst- sich nicht zu erfüllen (möchte). Als Beispiel finde ich hier die Werte wie Treue oder Verantwortlichkeit oder auch Gerechtigkeit geeignet, da ich sie mit alltäglichen wie lebensnahen Situationen darstellen kann. - Soweit mein kleiner Kommentar zu eurem Thema. Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen ;-). Nun wünsche Dir erholsame und kraftschöpfende Sommersonnentage verbunden mit herzlichen Grüßen aus Augsburg Ursula